Eine todmüde Kellnerin war alleine in ihrer kleinen Kneipe, kurz bevor sie geschlossen wurde. Plötzlich sah sie sich mit einem bewaffneten Eindringling konfrontiert. Er forderte von ihr, ihm das Geld aus der Kasse zu geben. Aber sie blieb einfach da sitzen, wo sie ihre Füße zum Ausruhen hingelegt hatte.
"Ich bin krank", klagte sie, "ich könnte mich nicht einmal bewegen, wenn ich müßte."
Es gab nichts, das den Verbrecher davon abgehalten hätte, selbst die Kasse zu öffnen. Sie war keine Bedrohung; sie war nicht einmal interessiert. Aber er verschwand. Ihre einfache, menschliche Antwort beseitigte all seine gefühlsmäßige Vorbereitung, weil sie vielleicht ein Appell an seine eigenen Erfahrungen von Erschöpfung war.
(Quelle: ebda., S.37)
Ereignisse, in denen Gütekraft, Kraft der Gewaltfreiheit, eine Rolle spielte – mehr dazu: www.martin-arnold.eu Dies sind keine Rezepte, nicht zum Nachmachen! Gütekräftiges Handeln im Konflikt heißt, mit einem Aggressor eine Verbindung herzustellen, die ihn an seine Menschlichkeit erinnert. So können Wunder geschehen. Wo das nicht der Fall ist, soll aber keinesfalls Opfern die Verantwortung für das Erlittene zugeschrieben werden.
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