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Montag

 

  1. Dem Wutschnaubenden mutig entgegengehen

    Auf einem solchen „Heustadel“ (siehe Bild) hatten wir Kinder ein himmlisches Vergnügen:

Der Heustadel stand weit außerhalb des Dorfes. Wir waren zu dritt und kletterten hoch zur Spitze und rutschten hinunter in den weichen Heuhaufen, der sich durch unser Klettern unten als weiches Auffangpolster bildete.

Uns schwante schon, dass dies alles nicht in Ordnung war und man uns hier nicht erwischen durfte.

Plötzlich hörten wir ein lautes Gebrüll und sahen den Bauern wutschnaubend über das freie Feld auf uns zu gerannt kommen.

Meine beiden Kumpels sausten in panischer Angst auf und davon.

Mein Vater hatte mir immer an Herz gelegt, man solle immer zu dem stehen, was man angestellt hatte ,sich entschuldigen und bezeugen, dass man bereit sei, die Konsequenzen zu tragen.

Man muss wissen, dass damals im Dorf mit einer ordentlichen Prügelstrafe zu rechnen war, wenn man bei solchen Lausbubenstreichen erwischt wurde, und die Wut des Bauern war äußerst bedrohlich....

Man kann gut verstehen, dass meine beiden Freunde Hals über Kopf die Flucht ergriffen.

Ich weiß nicht mehr , woher ich den Mut nahm, ich wandte mich zu dem Bauern hin, ging ihm sogar entgegen, mit schuldbewusster Miene.

Als dieser kleine Bursche so ergeben ihm entgegenkam, änderte sich plötzlich der wütende Gesichtsausdruck und ich war völlig überrascht, dass ich von einer kräftigen Tracht Prügel verschont blieb.

Dieses Erlebnis hat sich tief bei mir eingeprägt !

    Es gibt immer irgendeine andere Möglichkeit einer bedrohlichen Situation zu begegnen als Flucht oder Aggression.

von Bernhard Supan, Essen